Ella ist eines von drei KAT6A-Kindern in Österreich. Weltweit sind mittlerweile 220 KAT6A-Erkrankungen als solche diagnostiziert, es dürfte aber eine hohe Dunkelziffer geben. Durch die Aktivitäten der HAK Innsbruck und die weltweite Vernetzung betroffener Familien erhöht sich der Forschungsbedarf, für den wiederum Mittel lukriert werden. Die Genmutation KAT6A erschwert das Aufwachsen der betroffenen Kinder gravierend, es sind Operationen, therapeutische Geräte und spezielle Therapien erforderlich, damit die Kinder essen, gehen und kommunizieren lernen.

Dank der durch die Aktivitäten der HAK Innsbruck bereitgestellten Mittel kann die mittlerweile dreijährige Ella nach einem aufwändigen „Sonden-Entzug“ nun eigenständig schlucken. Auch ihre motorische Entwicklung nimmt ihren Lauf. Nun soll ein Sprachcomputer angeschafft werden, der ihr beim Artikulieren hilft.

Um dieses hochkomplizierte Sprachlerngerät zu finanzieren, veranstaltete die HAK-Projektgruppe der Klasse 5F, Büsra Bayaktar, Fabienne Burger und Jana Pöltl, unterstützt von Mag. Martin Franceschinel und Mag. Monika Rammal, eine „Kunstlotterie“ mit anschließender Auktion. 121 Kunstwerke wurden von Kunstschaffenden gespendet und in der prächtigen Aula der HAK Innsbruck ausgestellt, 121 nummerierte Lose à 50 Euro verkauft, die am 29. Feber 2020, dem internationalen „Tag der Seltenen Krankheiten“, in einer spannenden Ziehung den Kunstinteressierten sukzessive den Zugriff ermöglichten. Namhafte Kunstschaffende wie Andreas Quella (der Zotter-Illustrator), Cirok Ferenc (Ungarn/ Zell am See), Marlies Wagner (Maria Saal), Walter Kainrath (Wien, Deutschland, Tirol), Prof. Hans Salcher (Osttirol), Johannes Maria Pittl (Tirol) und viele andere hatten ein oder mehrere Werke zugunsten der kleinen Ella gespendet. Je früher das Los gezogen wurde, desto größer war die Auswahl, über die man sich bereits Wochen zuvor Überblick verschaffen konnte. So erhielt zwar nicht jeder unbedingt sein „Wunschbild“, ging aber dennoch mit einem Kunstwerk und dem guten Gefühl, geholfen zu haben, nach Hause.

Die Veranstaltung wurde gekrönt durch die Versteigerung eines (auf dem Kunstmarkt erheblich höherpreisigen) Gemäldes „Sitzende“ (Mischtechnik auf Leinwand) von Helmut Hable um 500 Euro. Auch dieser Betrag wurde vom Künstler gespendet.

Der Reinerlös der HAK-Kunst-A(u)ktion beträgt über 6000 Euro. Das Dankesschreiben der beteiligten Schülerinnen quittierte der Lienzer Maler Prof. Hans Salcher mit den lapidaren Worten „Glück für ein Kind. Nur ein Strich für mich.“  Ja, Ella ist ein glückliches Kind, auch wenn sie es schwerer hat als andere Kinder. Und sie ist nicht allein: eine ganze Familie, ein ganzes Dorf, eine ganze Schule, eine ganze Welt.

Die HAK Innsbruck dankt allen Kunstschaffenden, Kunstinteressierten und anderen Sponsoren für ihre Unterstützung!